Unsere Geschichte
Alles begann offiziell im Jahr 1985 mit einem Lehrling und der Eröffnung der Gold- und Silberschmiede sowie der Sattlerei Rieser in Obersteinebach im Westerwald.
Sättel baute Christoph Rieser für sich und Bekannte bereits in den 70er Jahre, also ganz zu Beginn der Leidenschaft für Westernreiterei in Deutschland.
Die erforderlichen Sattelbäume wurden zu diesem Zeitpunkt von Hand hergestellt, als gelernter Kunst- und Goldschmied fertigte er Punzen, D-Ringe, Beschläge und Conchas von Anfang an selbst.
Als Autodidakt hat er schon in den Anfangsjahren großen Wert auf die Passform eines Sattels gelegt. In dieser Zeit reifte die Idee für das Vermessen eines Pferderückens, sollten doch die hergestellten Sättel auf die eigenen Pferde passen. Die Idee des Messgerippes war geboren und leistete in den Anfangsjahren gute Dienste.
Christoph Rieser war von Kind an Reiter. Seine Eltern, insbesondere sein Vater, war pferdebegeistert, alles drehte sich um Pferde. 1965 importierten seine Eltern die ersten Isländer direkt von Island. Das waren, geprägt durch Ursula Bruns (damals Pony Post), die ersten Exoten in Deutschland. Eine Gangpferd- oder einen Westernszene gab es damals noch nicht.
Durch Wolf Kröber und die Equitana kamen dann weitere neue Pferderassen aus der ganzen Welt nach Deutschland. Mit den Pferden folgten auch das landestypische Equipment und die unterschiedlichen Reitweisen. Man bedenke, dass in dieser Zeit auch noch kein Internet existierte und Christoph diverse schriftliche Kontakte in die USA knüpfte, sei es zu anderen Sattlereien, Sattelbaumherstellern oder Werkzeuglieferanten.
Der entscheidende Tipp kam von Karl-Heinz Manns und dem Kontakt zu Superior Saddletree. Auch ein Besuch bei Hardy Oelke, den ersten deutschen Buchautor, der ein Buch über das Westernreiten veröffentlichte, beeindruckte Christoph Rieser.
Sein Corral und die Art wie er Pferde trainierte, war der Inbegriff eines echten Cowboys.
Das Schlüsselerlebnis für das „Wunderpferd“ Quarter Horse hatte Rieser auf der Equitana als Alan Jacobs einen Wallach, Irish Bartender, in der wohl ersten Reining-Demonstration in Deutschland vorführte.
Von da an war klar: So ein Wunderpferd musste es sein!
Das erste Quarter Horse kaufte Christoph, als er noch in der Ausbildung zum Goldschmied war und eigentlich nicht die finanziellen Mittel hatte, ein echtes Quarter Horse zu kaufen. Der Kontakt mit Karl Heinz Schwamborn, einem Industriellen, der zwei Quarter Horses nach Deutschland importiert hatte, erwies sich als Glückstreffer.
Dieser besaß eine Stute, Miss Essy, und einen Wallach, Irish Bartender, den sich Alan Jacob für die Vorführung auf der Equitana ausgeliehen hatte. Beide Pferde standen zum Verkauf. Er und Rieser kamen überein, dass Christoph an seinem Haus Schmiedearbeiten als Abgeltung des Kaufpreises ausführen sollte, was dieser in die Tat umsetzte und so zu seinem ersten Quarter Horse kam.
Zurück zur Sattlerei Rieser: Schnell sprach sich der Name Rieser Sattel für Qualität aus Deutschland in der Reiterwelt rum. Die Sattlerei Rieser ist eine der ersten Sattlereien in Deutschland oder auch europaweit, die die ersten Westernsättel baute.
Bei Rieser stand und steht bei einem Sattel immer die Funktionalität für Pferd und Reiter im Vordergrund. Wie das Ganze dann mit Leder „verpackt“ und mit Conchas und Beschlägen verziert wird, ist eine ganz individuelle Wunschausführung.
Den Ritterschlag in punkto Anfertigung von Westernsätteln erhielt er von keinem geringeren als Bill Horn aus den USA, der einen Sattel nach eigenen Vorgaben anfertigen ließ. Die Zufriedenheit dieses überragenden Reiters bestätigten zwei weitere Sattelbestellungen für ihn und seine Frau Kim. Bill hatte so viel Spaß an den Sätteln, dass er Foto davon im NRHA Magazin veröffentlichte.
Obwohl Christoph Rieser kein gelernter Sattler ist, erhielt er von der Handwerkskammer die Zuerkennung der fachlichen Eignung für die Ausbildung im Sattlerhandwert, ein besonderes Privileg.
Er legte die Gesellenprüfung im Kunst- und Goldschmiedehandwert ab, war zwei Jahre auf der Zeichenakademie in Hanau mit anschließender Prüfung als Designer und Goldschmiedemeister.
Es gibt so viele Geschichten, die Rieser in den 40 Jahren seiner Selbstständigkeit und als Pferdehalter und Reiter erlebt hat, dass er ein Buch darüber schreiben könnte. Vor allem, dass die Entwicklung der Sattlerei, so wie sie gewachsen ist, nicht geplant war.